Ich wollte immer auf die Bühne, habe Theater gespielt und bin Taxi gefahren, aber in mir spürte ich, dass da noch etwas fehlt. Dann habe ich Butoh (neuer japanischer Ausdruckstanz) gefunden und diese Begegnung hat mich und mein Leben bewegt, der Körper als Mittel zum Ausdruck stand dort im Mittelpunkt. Ich habe dem Theater gekündigt und bin kreuz und quer durch Deutschland gefahren, um an Butoh Workshops teilzunehmen.
Ende der 80er Jahre wurde ich für ein Butoh–Tanz–Projekt nach Tokyo eingeladen und mir wurde klar, dass ich wiederkommen muss, um dort Butoh weiterzulernen, wo es entstanden war, in Japan. Zwei Jahre später kam ich zurück und blieb für 4 Jahre dort. In dieser Zeit habe ich auch Noguchi Taisoo und Ikeda Shinzen Taisoo gelernt, eine natürliche Bewegungsarbeit, die auch in Japan entstanden ist und aus meiner Sicht das sanfte und biegsame Gegenstück zu Butoh darstellt.
Mitte der 90er Jahre kam ich zurück nach Deutschland und habe in Hannover 6 Jahre an einem Theater begonnen, meine eigene Arbeit zu entwickeln. 2000 war ich dann wieder in Köln und habe im Unterricht an der Schauspielschule und durch meine eigenen Projekte meine Körperarbeit weiterentwickelt. Mir ist in dieser Zeit klargeworden, dass die Art und Weise, wie ich Körper mit den Elementen Gewicht, Atmung und Ausdehnung in den Raum stelle nicht nur Schauspielern helfen kann, bewusster, flexibler und wacher mit ihrem Körper zu arbeiten. Die Arbeit kann auch und besonders Menschen, die nicht soviel Zeit aktiv mit ihrem Körper verbringen, helfen, sich wieder lebendiger zu bewegen und spüren zu lernen.